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Stehen wir zu unserem Kantonsspital?!

5. Juli 2024

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind enorm und der Wandel in der Schweizer Spitallandschaft hat richtig Fahrt aufgenommen. Die Schlagzeilen von Spitälern in finanzieller Schieflage bis hin zu weiteren Schliessungen solcher Gesundheitseinrichtungen häufen sich gegenwärtig.

Der kürzlich veröffentliche Geschäftsbericht des Kantonsspital Glarus zeigt eindrücklich, mit welchen Herausforderungen das KSGL zu kämpfen hat. Stark sinkende Fallzahlen bei den stationären Behandlungen und dazu kommen noch negative Einflüsse wie die Teuerung und steigende Preise. Ohne die längst überfällige Anpassung der Tarifstruktur wird dieser Kostendruck weiter bestehen bleiben.

Meiner Meinung nach hat der Verwaltungsrat zusammen mit der Geschäftsleitung die akuten Probleme erkannt und entsprechend schnell gehandelt sowie erforderliche strukturelle Anpassungen und Sparmassnahmen initiiert. Dass die Verantwortlichen trotz diesem starken Kostendruck im Januar des vergangenen Jahres die Lohnsumme um über 7% erhöht haben, ist ein mutiger Schritt und gleichermassen ein wichtiges Zeichen zum Erhalt eines attraktiven Arbeitgebers.

Anhand Fachberichten geht man in den nächsten Jahren von einem weiteren Spitalsterben aus. In der Schweiz gibt es mit 250 Spitälern ein Überangebot welches zwangsmässig eine weitere Bereinigung mit sich bringen wird.

Laut weiteren Analysen soll unser Spital mit seiner geographischen Lage und einem Einzugsgebiet mit einer Bevölkerung von zirka 40 tausend Einwohnern ideal sein. Damit sind die standortbestimmten Voraussetzungen für ein eigenes Spital im Kanton Glarus auch in Zukunft gegeben.

Ich bin davon überzeugt, dass «Üsers Spital» als Drehscheibe der regionalen Gesundheitsversorgung auch in Zukunft seinen Platz haben wird.

Wir haben ein sehr gutes Spital mit einer hohen medizinischen und pflegerischen Qualität und vielen engagierten und motivierten Mitarbeitern. Dies wird auch aus dem Qualitätsbericht ersichtlich. Da ich persönlich in den vergangenen zwei Jahren vermehrt als Patient direkten Einblick hatte, kann ich dies nur bestätigen.

Alle Stakeholder machen Vorschläge was man ändern und verbessern sollte. All diese Vorschläge sind sicherlich gut gemeint und wertvolle Inputs. Veränderugen in solch komplexen Systemen brauchen aber vor allem Zeit, viel Zeit. Schenken wir den Verantwortlichen das Vertrauen und geben wir ihnen die Zeit, diesen wichtigen Wandel zu vollziehen.

Was unser Spital aber unbedingt braucht, ist eine Bevölkerung die zu ihrem Spital steht. Ich appelliere an die Glarner Bevölkerung und ihre Solidarität, tragen wir unserem Spital Sorge und unterstützen wir es wo wir können. Reden wir wertschätzend von unserem Spital und unterstützen wir es tatkräftig, dazu gehört auch wenn immer notwendig und möglich die persönliche Berücksichtigung dieser Dienstleistung.

Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Politikern oder den Anderen, sie liegt vorallem bei jedem Einzelnen von uns.
Mir persönlich liegt «Üsers Spital» sehr am Herzen, tragen wir Sorge dazu.

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